Sekundenschnell, ohne Schnickschnack: David Rosemeier bindet ein KD Rig für euch

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Sekundenschnell, ohne Schnickschnack: David Rosemeier bindet ein KD Rig für euch

Ein Karpfenrig in unter 60 Sekunden binden - muss das sein? Beim Ansitzangeln auf Karpfen hat man häufig jede Menge Zeit. Doch gerade die wenigen Minuten oder Sekunden, in denen sich die Fische am Platz eingefunden haben, sind endscheidend – jetzt zählt‘s! Ein Rig, das mit wenigen Handgriffen gebunden werden kann und lediglich aus insgesamt drei (!) Komponenten besteht, ist das sogenannte KD Rig. Kenny Dorset ist der Mann hinter dem Kürzel „KD“. Er hat mit seinem Rig ein Vorfach erfunden, das auf jeglichen modernen Schnickschnack verzichtet. Das Besondere? Während bei den meisten Rigs das Haar mittels Schlauchs oder Rig-Ring am Hakenschenkel fixiert wird, tritt es beim KD Rig unmittelbar hinter dem Öhr aus. Ein Blick auf das nächste Bild verrät bereits, welche unglaublich aggressive Stellung der Haken dadurch einnimmt. Ein schnelles Fassen in der Unterlippe des Karpfens ist die Folge.

Das Binden dieses Rigs ist ein echtes Kinderspiel und gelingt am Wasser – mit etwas Übung - in wenigen Augenblicken. Binden wir es einfach mal und dabei erkläre ich euch Step-by-Step, worauf ich besonderen Wert lege. 

Das brauchst du: Für das Binden des Rigs sind lediglich drei Zubehörteile erforderlich. Ein ummanteltes Vorfachmaterial in der Stärke deiner Wahl, ein Haken mit besonders großem Bogen (Ich setze ausschließlich auf den Krank von Korda), eine Schere sowie ein Boiliestopper.

Du hast alles beisammen? Prima, dann kann’s ja losgehen. Zunächst schneiden wir ein etwa 40-45cm langes Vorfachstück ab. An einem Ende entfernen wir etwa 10cm der Ummantelung vorsichtig mit den Fingern.

Mit einem einfachen Bretzel-Knoten binden wir nun eine kleine Schlaufe in dieses Ende. Dort wird nun der Hakenköder aufgezogen und mit dem Stopper fixiert. Nun kommt bereits der Haken ins Spiel. Das Vorfach fädeln wir von hinten durch das Hakenöhr hindurch.

Bevor wir den Haken mittels "knotless Knot" befestigen, müssen wir den Abstand zum Boilie festlegen – ein entscheidener Punkt, damit das Rig unter Wasser perfekt arbeiten kann. Ein Zentimeter zwischen Haken und Köder sollte genügen - kalkuliert lieber etwas zu kurz als zu lang. Denn ist das Haar zu lang, führt dies rasch zu Fehlbissen. Keine Sorge: durch den gleich folgenden Bindevorgang wird der Haken trotzdem genügend Spielraum haben, um sich im Fischmaul zu drehen.

Achtung: Jetzt folgt der wichtigste Punkt! Wir binden zwar den Haken mittels knotenlosen Knoten an, allerdings stoppen wir nach zwei bis drei Wicklungen wieder. Je mehr Wicklungen wir einplanen, um den Haken fixieren, umso weniger aggressiv wird er später arbeiten.

Der Haken ist auf den Kopf gedreht, die Spitze schaut zu uns und wir lassen den Boilie nach unten fallen. Zuvor wurde er mit den Fingern festgehalten. Die nächsten Wicklungen führen wir nun hinter dem Haar weiter. Also: Zwei bis drei Wicklungen wie gewohnt, anschließend weitere vier bis fünf Wicklungen hinter dem Haar.

Anschließend führen wir das Vorfachende zurück durch das Hakenöhr und bringen Spannung auf das Rig. Spätestens jetzt sollte dir auffallen, wie sich der Haken vom Rig wegstreckt – wie eine Klaue!

Wie du das Vorfach nun an deiner Montage montierst, bleibt dir überlassen. Manche Schlaufen es ein, andere binden es an einen Tönnchenwirbel. Ich für meinen Teil binde eine Achterschlaufe und befestige es mittels Quick-Change-Swivel an meiner Montage.

Noch ein Wort zum Köder: Das KD-Rig wurde ursprünglich für den Einsatz mit Pop Ups konzipiert. Sucht man nach dem Rig im Internet, fällt auf den Bildern sofort das kleine Bleischrot auf, das unmittelbar vor dem Pop Up auf das Haar gedrückt wurde. Eine fängige Angelegenheit, denn der Pop Up schwebt direkt über dem Schrot und ist schwerelos austariert. Das birgt jedoch die Gefahr, dass das Rig vom Karpfen zu leicht eingesaugt werden kann und der Haken wie wild im Fischmaul herumwirbelt, bis er irgendwo fassen kann – schlechte Hakensitze waren bei mir die Folge. Aus diesem Grund setze ich das KD-Rig mittlerweile nur noch in Verbindung mit einem einzelnen Bodenköder - sprich: einem klassischen Boilie - ein.

Viel Spaß beim Nachbinden und viel Erfolg euch damit am Wasser!

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