Achtsam Angeln - nicht nur am Tag der Erde

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Achtsam Angeln - nicht nur am Tag der Erde

Der 22. April. Bereits seit 1970 steht dieser Tag ganz im Zeichen der Erde. Dieses Datum gilt zugleich als Gründungsmoment der modernen Umweltbewegung - als die Geburtsstunde dessen, was sich zu einer dynamischen, dauerhaften und langjährigen Tradition des Umweltaktivismus enpuppen sollte. Obwohl die Umweltbewegung an sich seither viele Formen und Gestalten angenommen hat und sich in in eine Vielzahl an Umweltorganisationen gabelt, ist die breitere Bewegung seither ein allgegenwärtiges Merkmal des westlichen Protests im Kontext der Politik.

 

Die Erde bewahren - Tag für Tag

Foto: Raimond Klavis

Ursprünge der Umweltbewegung

Angesichts der Vitalität grüner Politik in Europa mag es überraschen, dass die Sternstunde, mit der der Tag der Erde und damit die moderne Umweltbewegung ihren Anfang nahmen, auf die Vereinigten Staaten zurückgeht. Der damalige Senator von Wisconsin, Gaylord Nelson, zeigte sich entsetzt angesichts der vortschreitenden Umweltzerstörung im Amerika. In direkter Anlehnung an die Antikriegsbewegung organisierte Nelson mit seinen Verbündeten in der Politik sowie in der studentischen Protestbewegung während der Frühjahrsferien 1970 sogenannte Teach-ins. Während die USA oft als größter Umweltverschmutzer gegeißelt wird, brachte die Bewegung des Senators Millionen von Amerikanern dazu, im Namen des Earth Day auf die Straße zu gehen.

Foto: Markus Spiske

Foto: Bjonsson

Lokal, global: Umweltschutz für alle

Seitdem hat jedes westliche Land Gesetze zum Schutz der Luftqualität, des Fluss- und Seewassers sowie zur Einschränkung von Pestiziden auf den Weg gebracht. Die in den USA entwickelten Gesetze wurden von anderen Ländern aufgegriffen. In der Folge sind heute viele Institutionen sowie anhängige Gesetze zum Schutz der Ozeane, der Antarktis, gefährdeter Tier- und Fischarten sowie bedrohter Lebensräume und Landschaften von internationaler Bedeutung. 

Ein Blick in Supermärkte zeigt, wie sich diese Entscheidungen auf unsere Alltagswirklichkeit auswirken, und wir verstehen, wie unsere kollektiven Entscheidungen das System beeinflusst haben. Ein Beispiel: die Ursprünge biologischer Produkte als bewusste Wahl und Teil eines Lebensstils sowie oft auch einer politischen Haltung gehen zurück auf den Kampf um Lebensmittelsicherheit.

Die Vogelwelt im Blick

Die meisten Angler gehen ihrer Passion nach, weil sie das Leben im Freien lieben: the great outdoors! Sie gehen angeln, um unmittelbar mit der Natur in Kontakt zu treten und ihre individuelle Umgebung mit allen Sinnen zu genießen. Wie andere gesellschaftliche Gruppierungen auch, sind Angler im Laufe der Jahre, in denen sich die Umweltbewegung weiterentwickelt hat, umweltbewusster geworden. Wer in den 1970er Jahren in einer Anglerfamilie aufgewachsen ist, wusste vielleicht damals nicht, dass selbst die einfachen Gewichte, die zum Ausbalancieren der Angelschnur beim Posenangeln verwendet wurden, aus Blei bestanden und daher eine potentielle Umweltbelastung und Gefahr darstellten.  Was Angler allerdings schon immer wussten: eine achtlos weggeworfene, an sich harmlose Angelschnur ist ein Albtraum für die Vogelwelt.

Foto: Eric Barbeau

Foto: Dustan Woodhouse

Während die überwältigende Mehrheit der Angler verantwortungsbewusst und achtsam mit der Umwelt sowie der Tierwelt umgeht, mit der sie das Ufer teilen, gibt es leider immer wieder auch andere Beispiele.  Vögel, denen eine weggeworfene Angelschnur zum Verhängnis wurde, weil sie sich um ihre Beine oder Schnäbel gewickelt oder in ihren Flügelfedern verfangen hat, sind im Internet zuhauf zu finden. Ein Vogel, der sich auf diese Weise verheddert hat, stirbt oft einen langsamen, qualvollen Tod. Das Aufsammeln einer altersschwachen, weggeworfenen Schnur sowie anderen Abfällen, die bei Angelausflügen anfallen, kann für die Vögel, die wir so gerne in den Gewässern sehen, in denen wir angeln, einen entscheidenden Unterschied darstellen.

Statistiken: Spiegel individuellen Handelns

Der Tag der Erde regt uns dazu an, im ganz großen, globalen Stil über die Umwelt nachzudenken. Die jüngsten Konferenzen zum Klimawandel, die COP26-Verpflichtungen zur weltweiten Reduzierung der Kohlenstoffemissionen sind hervorragend geeignet, um die Probleme der gesamten Weltbevölkerung auf dramatische Weise zu verdeutlichen. Zugleich können diese Veranstaltungen die gesamte Bewegung als zu groß für eine individuelle Perspektive und proaktives Handeln erscheinen lassen. Der Tag der Erde legt aus diesem Grund ganz gezielt den Fokus auf lokale Aufräumaktionen, Projekte zu nachhaltiger Mode sowie eine Vielzahl anderer Aktionen und Aktivitäten, die Einzelpersonen oder kleine Gruppen umsetzen können, um die Erde vor weiterem Schaden zu bewahren. Hinter Statistiken stehen individuelle Menschen und Aktionen. Letztendlich haben wir es in der Hand, in unserem direkten Umfeld einen kleinen Beitrag zu leisten, der in Summe wesentlich wird.

Foto: Clicjeroen

Foto: Kurwakawebi

Angler - aktiv für die Umwelt

Es gibt viele Dinge, die Angler tun können, um der Umwelt zu helfen. Den Angelplatz sauber verlassen,  Abfälle recyceln, Plastik vermeiden: Das Angeln unterscheidet sich in diesem Aspekt nicht von einem Besuch im Supermarkt. Warum nicht auch umweltfreundliche Verpackungen verwenden? Wenn Sie Köder oder Ausrüstungsgegenstände einkaufen, nehmen Sie eine wiederverwendbare Tasche mit und versuchen Sie, eine Plastiktüte zu vermeiden. Schauen Sie sich nach umweltfreundlichen Anbietern von Angelgeräten um. Korda etwa hilft Ihnen, Plastikmüll bei der Ausrüstung, die Sie kaufen, zu reduzieren. Achten Sie ferner darauf, dass Sie Ihre Angelausrüstung gut reinigen, bevor Sie sich einem anderen Gewässer zuwenden. Wenn in den Gewässern, in denen Sie geangelt haben, Schadstoffe vorhanden waren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie das nie erfahren werden. Daher macht es Sinn, generell die Ausrüstung zu reinigen, insbesondere Netze und Angelschnur. Sollten Sie Verschmutzungen oder Müllablagerungen am Ufer vorfinden, melden Sie es bitte den zuständigen Behörden oder zumindest Ihrem Angelverein. 

Foto: Oscar Salgado

Foto: Tracy D. Brewer

Angler, Angelvereine und die für unsere Wasserwege zuständigen Behörden arbeiten eng zusammen, um sicherzustellen, dass Flüsse, Teiche und Seen so gepflegt und intakt gehalten werden, dass sie zu allen Zeiten eine gesunde Umgebung für Tiere und Fische darstellen. Angeln ist nicht umweltbelastend, wenn Angler sich verantwortungsbewusst zeigen. Die größten Probleme für die Umwelt entstehen im Kontext der Landwirtschaft , ferner bei der Zerstörung von Lebensräumen, der Jagd und dem Fallenfang sowie im global zu beobachtenden Klimawandel. Dennoch sollten Angler ihren Teil dazu beitragen, die Umwelt sauber und intakt zu halten. Anlger sollten ihren Einfluss auf die Umwelt nicht als marginal einstufen und sich selbstzufrieden zurücklehnen. Es lohnt sich in der Tat, das Mantra des Earth Day zu beherzigen: jeder Tag ist ein Tag der Erde!

Weiterführende Links

Hier ist die Website: Tag der Erde 

Wenn Sie mehr über die Geschichte erfahren möchten, klicken Sie bitte hier.

Lesen Sie hier, wie Korda versucht, Verpackungsabfälle zu reduzieren.

Neue Regeln an einem Angelsee in Derbyshire, England aufgrund zahlreicher Vögel, die durch Schnur verletzt wurden: erfahren Sie  hier mehr.

 

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