Wallerangeln - Tipps & Info für Welsfänge

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Wallerangeln - Tipps & Info für Welsfänge

Hier haben wir Welse auf dem Programm. Als Angler respektieren wir alle Fische in den Gewässern, und wir wissen, dass die Raubfischangler unter uns es lieben, von Zeit zu Zeit einen beeindruckenden Waller an Land zu ziehen. Viele Raubfischangler wissen vielleicht schon, dass das Angeln auf Wels zwar Spaß macht, aber auch hart ist. Ein Wels ist ein harter Brocken und obwohl er aufgrund seiner Aasfresser-Eigenschaften bereit ist, auf viele Köder anzuspringen, ist er doch ein angriffslustiger Fisch, den man an Land ziehen muss!

Wenn Sie neu beim Welsangeln sind oder ein wenig mehr Anleitung brauchen, haben Sie Glück! In diesem Leitfaden finden Sie einige grundlegende Tipps, die Sie bei einem Ausflug zum Welsfischen beachten sollten!

Wels_Hafen_Wiki

Der Wels, Silurus glanis, ist der größte reine Süßwasserfisch Europas, und er ist die einzige europäische Art aus der Familie der Echten Welse (Siluridae). Regional wird er auch als Waller oder Schaidfisch sowie mit zahlreichen Abwandlungen dieser Namen bezeichnet. Ursprünglich ist der Wels aus Osteuropa, aber er kommt nun in ganz Europa, von Großbritannien bis nach Zentralasien, vor. Die Aktivität der Welse hängt stark von der Temperatur und dem Auftreten von Beutetieren ab und erreicht im Frühjahr nach dem Winterschlaf und im Spätherbst nach dem Laichen ein Höhepunkt.

Er hat einen langen, schlanken, vollständig schuppenlosen Körper, eine schwärzlich-blau, braune oder grünliche Farbe, einen breiten Kopf und ein breites Maul, mit vielen scharfen Zähnen. Der Oberkiefer hat zwei lange Barteln und vier kürzere Barteln am Unterkiefer. Seine Seitenlinie ist komplett ausgebildet und sein Körper ist mit einer dicken Schleimschicht überzogen.

Was frisst so ein Fisch?

Welse sind opportunistische Raubfische, die fast alles, was von der Größe her bewältigt werden kann, als Nahrung annehmen. Den größten Anteil machen in der Regel die Fische aus, die in dem jeweiligen Gewässer dominieren. Kleine Fische & ölige lebende oder tote Köder (Makrele oder Hering), aber auch Amphibien, Krustentiere, Insekten, Würmer und andere Wirbellose und gelegentlich kleine Wasservögel und Säugetiere.

Die Beute wird hauptsächlich nachts gefangen, und die Augen spielen wahrscheinlich keine Rolle. Welse haben einen ausgezeichneten Geruchs- und Geschmackssinn, der Rezeptoren für süß, sauer, bitter und salzig umfasst, die sich im Maul, an den Lippen, an den Barteln, aber auch an den Flossen und in der Kopfhaut und am Vorderkörper befinden. Das Gehör der Tiere ist äußerst empfindlich und besonders auf Geräusche von der Wasseroberfläche spezialisiert, was durch die Verbindung der Schwimmblase mit den Hörorganen über den Weberschen Apparat, der von den Rippenknochen ausgeht, erreicht wird. Dies machen sich auch Sportfischer zunutze, die mit dem Kunstköder, Köder und Posen an der Wasseroberfläche spezielle Töne erzeugen, die den Wels anlocken können.

iStock Foto: Herring

Wo findet man einen Wels?

Welse sind lichtscheu und überwiegend nachtaktiv, wobei die Aktivitäten je nach Jahreszeit stark variieren können. Sie bevorzugen große Flüsse und Seen mit schlammigem Grund, dunkle Stellen, überhängende Bäume, Unkrautbeete, Seerosen und Hohlräume unter dem Ufer. Der Wels ist in Seen mit geringem Salzgehalt, wie dem Kaspischen Meer, und in Brackwassergebieten von Binnenmeeren, wie Teilen der Ostsee und des Schwarzen Meeres, zu finden. Diese Fischart wird seit dem Altertum gefischt und ist heute von wirtschaftlicher Bedeutung, vor allem in Osteuropa, wo sie auch zunehmend in Aquakulturen gezüchtet wird. In Mitteleuropa hingegen ist der Wels vor allem als Sportfisch bei Anglern beliebt und hat sich daher auch in verschiedenen Gebieten angesiedelt, in denen er ursprünglich nicht vorkam. Heute sind die Bestände meist stabil, aber teilweise vom Besatz durch den Menschen abhängig.

Siluris_Glanis_Distmap_WikiFoto: Silurus glanis Verbreitungsgebiet

Ursprüngliches Verbreitungsgebiet 
Küstenvorkommen
Von Menschen geschaffenes Vorkommen

Vorkommen

Welse sind wärmeliebende Fische, die bevorzugt in großen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern leben. Brackwassergebiete in Flussmündungen oder in Küstennähe werden bis zu einem maximalen Salzgehalt von 15 % besiedelt. Sie bevorzugen flachere, wärmere Wasserbereiche (25 bis 27 °C) bis zu einer maximalen Tiefe von etwa 30 Metern. Die Tiere sind relativ unempfindlich gegen Verschmutzung und niedrige Sauerstoffkonzentrationen (sie überleben bei einem Mindestwert von 3 mg/L).

Im Rhein kommt er natürlich bis etwa zur Mündung der Ill bei Straßburg vor und neben stehenden und fließenden Süßgewässern des Inlands findet er sich auch in Brackwasserbereichen der Ostsee. Aber es gibt viele Gebiete, in denen man auf Wels angeln kann, vielleicht gibt es ein Gewässer in Ihrer Nähe, z.B. die Donau mit Ihren Nebenflüssen, alle bayerischen Seen, Flüsse, Stausee oder ne Mulde die mit Waller besetzt wurde. Gute Welsgewässer sind der Puttersee (Österreich), Wolgadelta (Russland), Donaudelta (Rumänien) und Epro (Spanien).

Wie kann man am besten auf Wels angeln?

Die am häufigsten verwendeten Methoden zum Angeln auf Wels sind sicherlich das Angeln vom Ufer und das Angeln vom Boot aus. Da sich die Welse gerne am Grund aufhalten, wird auch das Vertikalangeln immer beliebter. Es gibt viele Dinge zu beachten, wenn man sich auf den Weg macht, um einen Wels zu fangen, die im Folgenden aufgeführt sind.

Foto: Kathryn Archibald

Foto: Tom Fisk

Angelort

Da Waller in vielen Wassersystemen gedeihen, von flachen, warmen Teichen bis hin zu schnell fließenden Flüssen, sind sie in schlammigen Wasserbereichen zu finden, z. B. in Nebenflüssen und deren Abflüssen während des Tages sowie in tiefen Strukturen wie Flussbiegungen, am Fuß von Steilwänden, tiefen Löchern und Mulden. Möglicherweise entdecken Sie auch Welse, die in der Nähe von Deckung lauern, z. B. in der Nähe von Holz oder tiefem Unkraut.

Nachtangeln

Wenn Sie unbedingt einen Wels an Land ziehen wollen, sollten Sie sich einen Bivvy und Ihre Übernachtungsausrüstung zulegen. Nachts nutzen Welse ihren verstärkten Geruchs- und Geschmackssinn dank ihrer Barteln oder Schnurrhaare, um in der Dunkelheit Nahrung zu finden. Versuchen Sie, sich nachts in unkrautbewachsenen Gebieten niederzulassen, und vielleicht treffen Sie auf ein paar herumstreunende Räuber! Außerdem sollte auch eine Stirnlampe nicht fehlen.

Angelrute & Rolle

Packen Sie Ihre stärkste Angelausrüstung ein, denn diese Fische haben eine unglaubliche Kraft. Versuchen Sie, eine Raubfischrolle, z.B. eine Stationärrolle zu wählen, die gut zu einer mittelschweren Spinnrute von ca. 2,5 Meter (ca. 8ft) passt (besonders von Boot aus).  Sie soll auch eine ausreichende Menge an Schnur fassen. In langsam fleißenden Mulden kann man auch Besenstiele, bzw längere Ruten von über 3 Meter ca. 330 bis 360 cm gebrauchen. Eine Allround Carbon Welsrute sollte eine gute Wahl sein oder eine der Madcat Ruten in unserer Kollektion, besonders geeignet für das Vertikal-Angeln.

Angelschnur & Typ

Die Angelschnur ist eine der wichtigsten Komponenten beim Angeln auf Wels, denn sie muss der gesamten Belastung zwischen Rute und Fisch standhalten. Zum Welsangeln benötigen Sie eine starke, reißfeste Schnur mit einer guten Tragkraft.  Natürlich hängt die Wahl der Schnur von der Methode ab, die Sie anwenden wollen. Aber eines ist sicher: Bei einem großen Fisch braucht man eine haltbare, starke Schnur. Sie haben also die Wahl, ob eine monofile oder eine geflochtene Schnur besser geeignet ist. Der Wels kann während des Kampfes enorme Kräfte entwickeln - wir empfehlen ein weniger Tragkraft bei kleineren Größen, aber auch eine Tragkraft von mindestens 50 kg ist bei großen Exemplaren gefragt. Haarmontagen (mit viel Wurm), Selbsthakmontagen (mit Stein) und Freilauf-Montagen (mit Blei) können mit viel Erfolg eingesetzt werden. 

Endgerät & Wels Zubehör

Ideal für mittelgroße Welse sind 1/0- bis 3/0-Kreis- oder Köderhaken und Drillinge der Größe 2 bis 6. Denken Sie auch an Zubehör wie Eiersenker in der Größenordnung von 0,5 bis 2 Unzen (ein Backstein ist in einigen Fällen auch geeignet, um diese Hauptschnur zu halten), Spaltblei, Wirbel der Größe #7 bis #10, Wobbler, Perlen und Jigköpfe! Und dann noch Posen, z.B. U-Posen oder welche mit Propeller, die viel Geräusche machen.

Unabhängig davon, ob Sie sich für das Raubfischangeln vom Boot oder vom Ufer aus entscheiden, benötigen Sie einen Rutenhalter, der für diese Anforderungen geeignet ist. Für das Einholen eines lebhaften Fisches wie dem Wels benötigen Sie außerdem einen starken Raubfischkescher. Und nicht zu vergessen, die lange Zange, um die Haken aus dem Maul zu ziehen.

Was ist der beste Köder für Welse?

Welse fressen zwar fast alle Köder, aber die, die wirklich ihre Aufmerksamkeit erregen, sind lebendige Würmer, Tauwürmer, Blutegel oder Elritzen, zerschnittene Köder, Tintenfisch oder stinkende Kunstköder, wie Hühnerinnereien, Welsbrocken oder Teig! Die Ködermenge sollte zu dem Vorfach und/oder der U-Pose passen, nicht zu schwer und nicht zu leicht.

Informieren Sie sich auch über Raubfischköder-Zusatzstoffe, die Sie künstlichen und anderen Ködern z.B. Boilies hinzufügen können, um die Lockwirkung zu erhöhen! In den letzten Jahren wurden auch große Pellets mit großem Erfolg für den Welsfang eingesetzt und scheinen für viele Angler ein bevorzugter Köder zu sein.

Foto: Sippakorn Yamkasikorn

Der Wels gilt als einer der größten Süßwasserräuber in Europa und stellt eine der ultimativen Herausforderungen für Angler dar - egal, ob Sie vom Ufer, vom Boot oder von einem anderen Wasserfahrzeug aus angeln, wir hoffen, dass Sie mit diesen Tipps diese kämpferischen Räuber und die kleineren Spritzer überlisten können.

Wissenswertes über Welse

1. Der Europäische Wels ist der größte und schwerste, schon mit einem Körpergewicht von 100 g ist er ein wahrer Raubfisch. Welse nutzen ihre Barteln, um Fische anzulocken, indem sie damit Würmer imitieren und das Futter buchstäblich vor ihr Maul bekommen.

2. Bei einer Wassertemperatur von 5° C dauert es über 200 Stunden, bis der Wels eine kräftige Fischmahlzeit verdaut hat. Ist das Wasser hingegen 25° C warm, dauert der Verdauungsprozess nur 20 Stunden.

Foto: Denise H.

 Kommunizieren Welse miteinander?

Sie sind nicht stumm! Denn Welse stridulieren, so nennt man die knarrenden und krächzenden Geräusche, die der Fisch erzeugt, indem er zwei Skelettteile (Knochenplättchen) oder Flossenstrahlen aneinander reibt. Man sagt, dass manche Welse sehr gesprächig sind. Es ist nicht klar, ob die Welse auf diese Weise kommunizieren. Aber es muss eine Bedeutung haben. Auf jeden Fall hören sie sehr gut. Über eine Knochenverbindung zum Kopf können sie sogar Töne  mit der Schwimmblase aufnehmen.

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