Winterruhe an der Wasserstraße - Florian Schwarz verrät, wie es trotzdem klappt

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Winterruhe an der Wasserstraße - Florian Schwarz verrät, wie es trotzdem klappt

 

Die Tage sind kurz, die Nächte kalt – die dunkle Jahreszeit hat uns fest im Griff! Während ich den Dezember gerne noch am Wasser verbringe, ist die magische Grenze der Wassertemperatur zum Jahreswechsel bereits unterschritten. Und Unter Wasser kehrt am sonst so stark frequentierten Kanal Ruhe ein, die von den ersten Nachtfrösten eingeleitet wird.

 

Wo sind die Fische jetzt? In Hafenarealen, Wendebecken und allen anderen Bereichen, die ihnen die erforderliche Ruhe bieten und sie vor der Strömung schützen. Im Winter wirkt der Kanal beinahe wie ausgestorben. Es kann dabei durchaus vorkommen, dass sich in kleinen Sporthäfen beinahe der gesamte Fischbestand tummelt!

Hohe Mobilität als Wintermotto

Meine Heimatstadt verfügt über einen großen Industriehafen, der den Fischen ebenfalls Rückzugsraum bietet. Gerade in dieser Zeit ist das wichtig, da der Hafen Anfang Dezember meistens wegen Fischbesatz für Angler gesperrt ist und die Fische somit ihre Ruhe haben. Doch die besagte Ruhezeit währt nicht lange und ich kann es gar nicht erwarten, auch in den kalten Monaten hin und wieder mein Glück zu versuchen! Mein Vorgehen im Winter am Kanal ist dabei immer sehr mobil. Die Rigs liegen nie länger als anderthalb Stunden an einem Spot. Die Fische ziehen nicht umher. Sehe ich innerhalb kurzer Zeit also keinen Biss, befinden sie sich wohl nicht in diesem Areal. Anders verhält es sich natürlich mit einem kleinen Langzeitfutterplatz, der zu dieser Jahreszeit allerdings auch ganz schnell scheitern kann - vor allem dann, wenn zu viel Futter eingebracht wurde.

Mein Futter passe ich meiner mobilen Angelei an. Ein kurzer, attraktiver PVA Bag muss reichen mit Blick auf die Attraktivität im Wasser. Während es im Sommer mein Ziel ist, so unattraktiv wie möglich zu angeln, um  Satzer-Scharen zu umgehen, ist mir im Winter jede Aktion recht. Leicht lösliches Öl in Form von Baitspray und Liquids auf Melassebasis stellen dabei meine Favoriten dar. Mein Lieblingsflavor ist eindeutig Orangenaroma mit einen Hauch Buttersäure – riecht sensationell, fängt top!

Teig ist im Winter ein Garant für gute Fänge und das ist sicherlich kein Geheimnis mehr. Um das Blei geknetet, kann er allerdings für Fehlbisse sorgen. Ein guter Kompromiss  stellt deshalb Teig dar, den ich vorher zerbröseln kann und zusammen mit zerkleinerten Boilies in einen PVA Bag fülle. Etwas Baitspray und Liquid dazu und fertig ist das Futter für kaltes Wasser! Aber Vorsicht: Achtet darauf, dass sich euer PVA im kalten Wasser auch schnell löst, sonst harrt ihr vergeblich bei der Kälte am Wasser aus!

Und mit Blick auf das Winterrig? Prinzipiell identisch, so wie ich auch sonst fische, nur eine Nummer kleiner und feiner. Ein 6’er Kamakura Krank und ein 12er Popup werden es richten. Die Farbe des Popups mache ich dabei ganz von den äußeren Gegebenheiten abhängig. Bei trübem Wasser und bedeckten Himmel kommen knallige Farben zum Einsatz, bei klarem Wasser etwas weniger auffällige.

Obwohl der Winter in diesem Jahr nicht so kalt ausfällt wie in vorangegangenen Jahren, warte ich noch auf meinen Hafenmeister. Doch der Frühling klopft schon sacht an der Tür, und mit ihm bricht eine der interessantesten Zeiten am Kanal an. Ich werde berichten, stay tuned!

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